Die Freude stand den Besuchern ins Gesicht geschrieben. „Endlich dürfen wir wieder Veranstaltungen in unserem Humorpark-Museum anbieten“, freute sich auch Galerist Rolf Heinzmann. Und die Gäste bei der Vernissage zur Sonderausstellung „Alemannischer Schalk – nicht immer eindeutig“ hatten gleich doppelten Grund zur Freude. Neben der Begeisterung über die hintersinnigen und zum Schmunzeln anregenden Zeichnungen des Bruchsaler Pallottinerpaters Ottmar Hiller wurde mit Andreas Hofmann einer der weltbesten Speerwerfer zum Botschafter des Humorparks ernannt. „Der Sportstar aus Waghäusel wird unserem Museum auf nationaler und internationaler Ebene ein Gesicht geben“, freute sich Heinzmann.
Angeregte Unterhaltung: (v.l.) OB Walter Heiler, Museumsbotschafter Andreas Hofmann und Galerist Rolf Heinzmann.
Der 94-jährige Ottmar Hiller, der in Hausach im Kinzigtal aufgewachsen ist, stellte noch im fortgeschrittenen Alter seinen alemannisch geprägten Schalk unter Beweis. „Weihnachten und Fastnacht waren für mich Pflichttermine für einen Besuch in der Heimat“, sagte der Künstler, der im Paulusheim lebt. Und spitzbübisch bemerkte er, dass seine Zeichnungen keine roten Klebepunkte haben, auf denen der Wert eines Bildes in Euro angegeben ist. Erst in den letzten Jahren hat sich der betagte Maler verstärkt den humoristisch geprägten Themen zugewandt. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 30. Januar zu sehen sein.
Witzig umschrieb Heinzmann die Aufgaben des künftigen Botschafters Andreas Hofmann. „Unser Museum ist ein eremitisches Kleinod, das du auf diplomatischem Weg noch bekannter machen kannst.“ Dokumentiert wurde die Ernennung mit einer Urkunde. Durch die Übergabe eines Beglaubigungsschreibens wurde Waghäusels Oberbürgermeister Walter Heiler darüber informiert, dass Andreas Hofmann künftig das kulturelle Angebot des Museums überregional vermitteln wird. „Mit Disziplin und Fleiß hat er seinen sportlichen Erfolg erarbeitet und erkämpft. Die Höhen und Tiefen eines Leistungssportlers meistert er mit einer ansteckenden Lebensfreude. Seine wache Persönlichkeit kann Vorbild und Spielmacher für unsere Jugend sein“, steht in dem Schreiben, das von Rolf Heinzmann und Klaus Haag, den beiden Vorsitzenden des Humorpark-Vereins unterschrieben wurde.
Für mich ist die Berufung zum Museumsbotschafter Ehre und Verpflichtung zugleich“, sagte Hofmann. Bei den nationalen und internationalen Wettkämpfen zeigt er sich als überzeugter Waghäuseler. Vielleicht wird auf dem Handtuch mit dem Stadtwappen, das er bei allen Fernseh-Interviews sichtbar über den Schultern trägt, künftig auch das Museumslogo sein. Großartig bereichert wurde die Vernissage durch das musikalische Künstler-Ehepaar Karl-Heinz Steffan und Eva Mensch, die mit passenden alemannischen und melancholisch-humoristischen jüdischen Liedern begeisterten.
Das Humorpark-Museum im Küchenbau der Eremitage ist bei freiem Eintritt immer mitwochs von 16 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Text und Foto mit freundlicher Genehmigung durch Kurt Klumpp